Gerd Pohl

Über mich

Angefangen hat mein berufliches Engagement im psychsozialen Bereich als Prophylaxefachkraft der Sucht- und Drogenhilfe einer großen NGO. Dabei ging es um Bewusstseinsbildung zu den Risiken des Drogengebrauchs und um die Förderung von Lebens- und Risikokompetenzen, sowie um Informationen zu individuellen und strukturellen Zusammenhängen einer Suchtentwicklung im Sinne einer Verhaltens- und Verhältnis-Prävention.

Im Mittelpunkt meines fachlichen Interesses steht daher bis heute das komplexe menschliche Phänomen der Gewohnheitsbildung oder Habitualisierung. Habitus ist ein klassischer Begriff, der sowohl unsere naturbezogene Leiblichkeit als auch unsere kulturbezogene Persönlichkeit kennzeichnet. Die Macht der Gewohnheiten bezeichnet sowohl eine Ressource des Werdens als auch seine Risiken. Gewohnheitsbildung ist ein bedeutsames biologisches, psychologisches und kultur-pädagogisches Prinzip, bei dem sich in unserer medialisierten Welt alles um die Stellschraube der Aufmerksamkeit dreht. 

Bildung und Beruf

Mit Abschluss des Studiums der Kultur- und Erziehungswissenschaften an der Universität Münster, damals noch als Diplom Pädagoge graduiert, war ich zunächst im öffentlichen Gesundheitswesen im Münsterland (Kreis Coesfeld) tätig. Nebenher war ich 3 Jahre lang Lehrbeauftragter an der Universität Münster für Methoden und Arbeitsformen in der psychosozialen Beratung.

Nach Studienaufenthalten in Indien und den USA und einem Trainerzertifikat in klassischer Yoga Meditation unterrichtete ich neben meiner Beratungstätigkeit als einer der Pioniere in Deutschland Yoga Meditation in VHS-Kursen und integrierte dieses alte methodische Wissen zur Verbesserung der seelischen Gesundheit in meine Bildungsarbeit.

Berufsbegleitend studierte ich zusätzlich in einer tiefenpsychologisch orientierten Ausbildung von 1987-1995 an der Europäischen Akademie für bio-psycho-soziale Gesundheits- und Kreativitätsförderung, EAG / FPI, Integrative Therapie, ein Verfahren, das verschiedene psychotherapeutische Schulen und Methoden integriert. Die Ausbildung beendete ich als Integrativer Gestalt Therapeut. Mit der Graduierung habe ich die Befähigung der freien Universität Amsterdam erworben, als Therapeut arbeiten zu dürfen.

Eine anschließende Promotion zum Dr. phil. an der Universität Osnabrück 1999 mit einer Studie zur „Präventionsberatung als Angebot der lebensweltorientierten Kooperation“ rundete meine akademische Ausbildung ab.

Wichtige Erfahrungen mit psychosozialen Einrichtungen und Organisationen konnte ich von 1999 – 2019 als Leiter der Fachstelle Prävention im Kreis Coesfeld sammeln. Bei dieser Arbeit standen praxisbezogene Vernetzung und Kooperation zur Verbesserung eines präventiven Gesamtkonzeptes, im Mittelpunkt, sowie die entsprechende Schulung von Multiplikatoren, Fach- und Führungskräften.

Neben meinem psychosozialen Engagement im öffentlichen Gesundheitswesen arbeitete ich zusätzlich in der Schulung von Ärzten auf europäischer Ebene von 2002 – 2007 als Management Trainer für die Europäische Arbeitsgruppe Management in Radiologie – MIR, Rom/Basel.

Im akademischen Jahr 2008/2009 wurde ich von der freien Universität Bozen per Urkunde zum Lehrbeauftragten für Entwicklungspsychologie ernannt. Meinen Lehrauftrag konnte ich aber nicht antreten, weil durch die damalige italienische Regierung kurzfristig die deutschsprachige Abteilung der Universität geschlossen wurde.

Seit 2010 kooperiere ich selbständig mit großen regionalen Unternehmen, deren Mitarbeitende psychosoziale Beratung zur Gesundheitsförderung und Prävention in Anspruch nehmen möchten.

Habit Education Awareness

Durch meine Erfahrungen und Erkundungen im psychosozialen Beratungsbereich konnte ich über viele Jahre einen praktischen Ansatz entwickeln, der Gesundheitsförderung, Persönlichkeitsentwicklung und Bewusstseinsförderung in der Perspektive der Gewohnheitsbildung untersucht und zusammenbringt: mein Arbeitstitel dafür ist HEA®  – Habit Education Awareness. Ein Lern- und Beratungs-Werkzeug, das am Phänomen der Habitualisierung ansetzt.